West Coast Trail - Allein unterwegs in Kanada
Wandgemälde in Victoria
Nachdem ich im letzten Sommer eine Solotour in Norwegen unternommen habe, beschließe ich im letzten Winter, diesmal soll es wieder eine ganz besondere Tour sein. Ich will noch einmal nach Vancouver Island auf den West Coast Trail, wie schon im Sommer 1998. Obwohl ich allein unterwegs sein werde, sehe ich kein Problem, schließlich weiß ich ja schon ungefähr, was mich dort erwarten wird. Schon im November habe ich meinen Flug gebucht, es wird sogar Lufthansa, da der canadische Billigflieger Air Transat dieses Jahr gar nicht so billig ist, nur noch 50 Euro weniger als bei der Lufthansa und dafür kann ich in Nürnberg losfliegen und hab eine angenehmere Reisezeit.
Mir ist bewusst, dass die Tour auch in diesem Jahr anstrengend werden wird, schließlich bin ich in den vergangenen 5 Jahren nicht jünger geworden. Und außerdem habe ich diesmal alle Sachen allein im Rucksack zu schleppen. Oftmals versuche ich meine Rucksack-Packliste zu optimieren und durch den Kauf einen neuen leichten Gaskochers und eines Titan-Topfes dazu habe ich schon wieder was eingespart. Die Packliste sagt mir dann schließlich: 19,5 kg, toll – aber hierzu kommt noch eine Gaskartusche, die ich in Victoria besorgen muss, und unterwegs täglich um die 2 Liter Wasser – also doch cirka 22 kg, das hatte ich damals auch schon auf dem Rücken.
Leider fällt das Konditionstraining in diesem Jahr fast ins Wasser - ich hab irgendwie Stress in der Arbeit, zweimal den Datenbestand für eine neue Kassen-Datenbank programmieren, viele Überstunden und dann wollen die Kinder zuhause umsorgt werden. Der Juni kommt immer näher und ich war kaum auf den Inlineskates unterwegs und fühle mich auch so total unfit. Die Vorbereitung beschränkt sich darauf, dass ich mir im Internet meine Busverbindungen und Fähren raussuche, Hostels reserviere und die Reisetermine koordiniere. Den Trail brauche ich nicht zu reservieren, für Einzelwanderer ist immer ein Standby-Platz übrig, außerdem ist mein geplanter Starttermin am 14. Juni noch in der Vorsaison, in der nicht reserviert werden muss. Die Saison beginnt dann am nächsten Tag.
Die letzten Wochen und Tage vor meinem Abflug besuche ich regelmäßig alle Info-Seiten zum Trail im Internet und gucke auf den 10-Tage-Wetterbericht für die Westküste von Vancouver Island. Was mich da erwartet sieht nicht gut aus, je näher der Abflug rückt, desto mehr „cloudy, showers and light rain“ lese ich auf dem Bildschirm. Das Wetter schaut nicht besonders toll aus, aber ich muss da durch, schließlich habe ich den Flug gebucht.
Nochmal Stress im Büro – und plötzlich ist mein Urlaub da, ab Dienstag den 11.Juni hab ich frei. Ich packe meinen Rucksack, feiere noch mit der Familie den Geburtstag meines Sohnes und morgens am 12. Juni geht es los: Mein Mann fährt mich zum Bahnhof nach Weißenburg, sind nur 12 km, Caterina ist dabei und verabschiedet sich mit viel Winken – und dann bringt mich der Zug nach Nürnberg und die U-Bahn mit 3 mal Umsteigen wegen einer Baustelle zum Flughafen. Hier geht ist alles sehr übersichtlich, das Check-In dauert keine 5 Minuten. Leider ist mein bei Air Canada gebuchter und vorreservierter Sitzplatz am Gang nicht vermerkt, schade – schließlich will ich oft aufstehen können und nicht immer über andere Leute drüber steigen. Der Flug nach Frankfurt geht ruckzuck, bis ich dann endlich am Gate für den Langstreckenflug bin, dauert fast noch länger.
Wir landen in Frankfurt auf dem Vorfeld, ein Bus bringt die Leute zum Terminal, aber leider nicht das Richtige, also erst mal quer durch den ganzen Flughafen, im Verbindungstunnel geht der Rollweg nicht, laufen ist angesagt, gehetzt komme ich am Gate an und stehe dort in einer 20 Meter langen Schlange. Meine letzte Chance auf einen Gangplatz, ich sehe da eine Mitarbeiterin am PC, erkläre ihr von meinen „Darmproblemen“ und bekomme tatsächlich den letzten freien Gangplatz im ganzen Flugzeug.
Angenehmer Flug, Ankunft in Vancouver um Ortszeit 14.15 Uhr, ich habe noch 90 Minuten Zeit bis mein Bus auf die Insel fährt, so kann ich mir viel Zeit lassen. Ich genieße es, wieder in Kanada zu sein – draußen vor dem Terminal erwartet mich Nieselregen, das fängt ja gut an. Der Bus fährt pünktlich los zum Fährhafen Tsawassen, dort geht es auf eine moderne Autofähre für ca. 90 Minuten zwischen den Kanalinseln hindurch nach Victoria, der Hauptstadt von British Columbia auf Vancouver Island. Die Fahrt ist sehr windig, ich gehe diesmal nicht auf das Aussichtsdeck, sondern suche mir einen schönen Platz im Boot. Und wie von mir erhofft, höre ich schon bald die Durchsage vom Captain, eine Schule „Local Whales“ quert unsere Fahrtstrecke. Ich werde müde, als gegen 19.30 Uhr der Bus in Victoria ankommt, ist es zuhause schon halb 5 Uhr am morgen.
Parlamentsgebäude in Victoria
Gleich gehe ich weiter ein paar Querstraßen zum Hostel, wo ich für 44,59 Dollar zwei Nächte im Dorm (mit 14 Betten) reserviert hatte. Schnell Rucksack abstellen und noch mal raus, ich brauche eine Gaskartusche und suche nach den vielen Outdoor-Läden, die ich von früher in Erinnerung habe, der erste hat schon geschlossen, zwei gibt es nicht mehr, aber bei „Valhalla Pure“ werde ich fündig und so habe ich nun alles für meine Tour zusammen. McDonalds und noch ein paar E-Mails am PC im Aufenthaltsraum verschicken, dann versuche ich zu schlafen, nach diesem sehr langen Tag.
Größtenteils bleibt es beim Versuch, wegen Jetlag und den nervenden japanischen Gören in den anderen 13 Betten kann ich die halbe Nacht nicht schlafen, von 2.00 Uhr bis 4.00 Uhr liege ich wach und nehme mir vor, wenn ich um 5.00 Uhr nicht schlafe, dann pack ich mein Zeug zusammen und geh zum Busbahnhof, um gleich an dem Tag den Trail zu starten. Ach ja, ich wache dann erst um 6.00 Uhr wieder auf.
13.06.2003:
Mein zweiter Urlaubstag
beginnt verschlafen, ich schnapp mir meine Jacke und Fotoapparat und will erst
mal einen Bummel durch die Stadt zu machen. An der Rezeption beschließe
ich, ein kleines Vorhängeschloß für den Schrank zu mieten, schließlich gehen in
dem Raum viele Menschen ein und aus und ich möchte nicht, dass nachher noch mehr
Zeug im Rucksack ist, er ist jetzt schon schwer genug.
Als ich gerade dort steh, klingelt das Telefon, ich höre meinen Namen und dann gibt mir der junge Mann auch schon das Telefon. Welch eine Überraschung: Peter aus Solingen ist dran, wir hatten in den letzten Wochen einen regen E-Mail-Kontakt und so wusste ich, dass er eigentlich gestern den Trail im Norden starten wollte und wir uns irgendwo in der Mitte treffen wollten. Er erzählt mir, dass die Park-Ranger keine Einzel-Wanderer mehr auf den Trail lassen, da beim Walbram Creek ein sehr aggressiver Puma aufgetaucht ist, der regelrecht den Wanderern auflauert. Ob ich mit ihm laufen will, schließlich ist er hier zum Genießen und nicht um den Helden zu spielen. Auch ich bin aus dem Alter bereits raus und sage ihm zu, dass wir uns morgen früh am Trailhead treffen. So schnell können sich die Pläne ändern. Wird aus meiner Solo-Tour ein Blind-Date? Mal sehen, ob er mit meinem trödeligen Laufstil zurechtkommen wird.
Aber nun geht’s ab nach Chinatown, ist ja eigentlich nur eine Hauptstraße mit ein paar Querstraßen, aber Victoria ist trotzdem stolz auf sein chinesisches Stadtviertel. Breakfast-Special mit allem Drum und Dran für 5 Dollar – günstig sind sie, die Chinesen.
Dann laufe ich durch die Stadt, beobachte Straßenkünstler, gucke Airbrush-Malern bei der Arbeit zu und gönne mir den „besten Hallibut-Burger“ von ganz Canada an der Fishermans-Wharf, ganz frisch zubereitet, lecker mit viel Salat. Der Tag geht schnell vorbei, ich hol mir noch ein Chinesisches Menü und versuche bald zu schlafen, aber die Japanerinnen nerven auch heute Abend.
14.06.2003:
Um 4.30 Uhr bin ich es dann
der lärmt, als ich mein Zeug zusammensuche, um mich für den Bus fertig zu
machen. Schnell noch die E-Mails abrufen – ich lese, dass mein Sohn mit einer
Allergie ins Krankenhaus musste, toll - das sind Nachrichten, da kann ich dann
viel grübeln unterwegs. Ich laufe gegen 5.00 Uhr in der Morgendämmerung durch
die Stadt, es sind schon ein paar frühe Jogger unterwegs, aber sonst ist alles
ruhig. Da ich früh genug dran bin, such ich mir noch ein Telefon, ich bin recht
unruhig und will wissen was zuhause los ist. Entwarnung, Adrian ist
bereits wieder zuhause, war wegen der Allergie-Spritze kurz bewusstlos und nun
ist alles wieder in Ordnung.
Der Zubringerbus zum Trailhead startet um 6.40 Uhr und ist nur mit mir und 4 anderen Leuten besetzt, im Nieselregen fahren wir zügig zur Westküste und stehen dann plötzlich am Trailhead mit dicken Nebelwolken in den Bäumen ringsum. Es ist erst 9. 00 Uhr morgens und das Wetter ist sehr ungemütlich. Peter wartet schon auf mich, war wohl nix – er muss dringend beruflich für 2 Tage nach Seattle, das hat man davon, wenn man im Urlaub nachhause telefoniert.
Zur „Orientierung“ in der Ranger-Station ist nur Steven, ein älterer Herr und ich. Sehr eindringlich werden wir gewarnt nicht alleine zu gehen, Steven und ich sollen doch bitte zusammen bleiben. Wir lesen uns genau die Hinweise auf der Pinwand durch, bezahlen die Trail-Gebühr von 118 $ - ist auch schon wieder teurer geworden. Und dann stehen wir plötzlich am Bootsanleger von dem uns ein Indianer mit einem flachen Aluboot ca. 100 Meter auf die andere Seite der Bucht im Mündungsbereich des Gordon Rivers bringen wird. Laut Fährplan geht das Boot um 11.00 Uhr rüber, aber es fängt an zu regnen, der Fährmann bleibt unter dem Vordach seines Hauses stehen und wir haben reichlich Zeit die Regenklamotten und Gamaschen anzulegen.
Da vorne ist der Trail
Ungemütlich und feucht ist es als wir auf der anderen Seite das Boot verlassen. Habe ich vergessen wie viel Matsch, Wurzeln sowie stetes Auf und Ab es hier auf dem ersten Teilstück des Weges gibt? Ich gucke mich kurz um, lasse den Trail auf mich einwirken, Steven spurtet los und meint nur noch, er möchte heute besonders weit laufen. Gerne lasse ich ihn abziehen, so habe ich meine Ruhe und kann in meinem eigenen Tempo bleiben.
Nach dem ersten Steilstück bin ich bereits außer Atem, der Regen auf dem Kopf ist erfrischend, die Schuhe sind verschlammt und der Dreck klebt an den Gamaschen. Was soll’s, genau das hatte ich beim letzten Mal auch beim Start. Nach 2 Stunden stehe ich endlich beim Donkey Engine. Ich habe nun also 3 km geschafft, nur noch ein kleines Stück – na ja ok, es ist auch wieder ein ganzer Kilometer, dann bin ich im höchsten Punkt des ganzen Trails. Und auch auf dem Stück besteht der Weg aus Matsch und Dreck, Wurzeln und Löchern.
Nochmal der Trail
Endlich kommt die Abzweigung in Richtung Trasher Cove, der Weg führt einen knappen Kilometer durch ein paar Quertäler – richtig, das bedeutet auf und ab – und dann komme ich an ein langes Leitersystem, mit mehreren Plattformen und Teilstücken geht es 128 Stufen runter zum Strand. Mit mir kommt ein kanadisches Paar unten am Strand an. Nach 3 ½ Stunden habe ich meine heutige Etappe geschafft. Ich bin nicht schlecht in der Zeit, vor 5 Jahren waren wir länger unterwegs gewesen.
Aber nun geht es erst mal an die Zeltplatzsuche. Wir haben heute Nacht eine Vollmondflut, der ganze Strand wird vom Wasser bedeckt sein. Es sind schon ein paar Leute da. Die erzählen, dass in der letzten Nacht mehrere Zelte abgesoffen sind. Ich finde einen schmalen Streifen im Wald gerade groß genug für mein Zelt - und dann hört sogar der Regen auf. Der kleine Bach unter dem Treibholz reicht um Wasser zum Kochen zu holen, zum Waschen ist es etwas umständlich.
Wir sind hier 8 Leute am Strand, bei einem kleinen Lagerfeuer sitzen alle zusammen unter einem Baum und erzählen von den Erlebnissen heute. Besonders eindrucksvoll sind die Berichte der „alten Hasen“, die aus dem Norden kamen und bei aufkommender Flut am Strand wandern wollten. Das letzte Teilstück – für mich morgen der Start – besteht aus einem wilden Gewühl von riesigen Felsen, Boldern und Treibholz dazwischen wie Riesenmikado, alles glitschig von den Wasserpflanzen und teilweise von den Wellen umspült. Es ist aber auch abwechslungsreicher, als der Weg hoch auf den Haupttrail und wieder im Wald über Wurzeln und im Matsch laufen. Ich vereinbare noch mit dem kanadischen Paar – Ivona und Haemish – dass wir morgen dieses Teilstück zusammen laufen werden. So fühle ich mich einfach sicherer. Wenn ich alleine unterwegs bin und mich stürze, könnte ich vielleicht verletzt liegen bleiben – dann kommt die Flut und die Wellen tragen mich raus, ne – und dann werde ich in Japan wieder gefunden. Das ist mir zu gefährlich.
Ein Boot mit 2 Indianern kommt angefahren, sie sitzen beim Dosenbier am Strand und beobachten den Sonnenuntergang. Die kanadische Art abends noch mal kurz raus zu gehen? Nachdem es den ganzen Tag geregnet hat, sitzen wir nun im Trockenen, leider werden die nass geschwitzten und voll geregneten Klamotten nicht trocken, aber was solls. Der Trail hat trotzdem gut begonnen und nach einem leckeren Abendessen muss ich nur noch meine Lebensmittel im Foodlocker verstauen und gehe schon sehr bald zum Schlafen.
15.06.2003:
Das Rauschen der Wellen
weckt mich und so bin ich bereits gegen 5.30 Uhr wach und stelle fest, dass es
vor dem Zelt trocken ist. Am Strand liegt ein toter Seelöwe, den die Flut in der
Nacht angespült hat. Kaffeekochen, Müsliessen und
alles zusammenpacken. Zu so früher Stunde herrscht bereits reges Leben am
Strand, abends kam noch eine kanadische Familiengruppe, die nun als erste zum
Abmarsch bereit stehen.
Blick zurück bei Owens Point
Um 8.00 Uhr starte ich mit Ivona und Haemish unsere Tour am Strand um Owens Point herum. Es ist gerade Ebbe, das Wasser ist weit zurückgelaufen. Wir stehen zwischen riesigen Felsblöcken, mehr oder weniger auf dem Meeresgrund. Teilweise müssen wir hochklettern oder von einem Block zum anderen hüpfen. Manchmal haben wir tiefe Einschnitte zu überwinden, sogenannte Surge-Channels, in denen das Wasser durch die Strömung hin und her spritzt. Es ist uns jedoch immer möglich von einem Rand zum anderen zu springen. Aufgrund der Ebbe sind die Steine zum Glück meist trocken und so kommen wir zügig voran. Gegen 9.30 Uhr erreichen wir den markanten Punkt, eine kleine vorgelagerte Steininsel mit einem Baum bewachsen. Der Weg war nicht so schlimm, wie wir befürchtet hatten und so sitzen wir nun bei einem Wasserfall und machen eine erste Pause, die Sonne kommt zwischen den Wolken raus und es wird wärmer.
Ein Stückchen weiter - der Fels ist Owens Point
Ein weiteres Teilstück am Strand liegt uns bevor, es ist sehr angenehm bei Ebbe auf den Steinen zu laufen, wir machen viele Foto-Pausen an steilen Felswänden und Höhlen. Bald schon sind wir bei km 66 am 150-Yard-Creek und gehen zurück auf den Innertrail. Früher gab es noch einen weiteren Beach-Access ein Stück weiter am Strand entlang, aber dabei ist ein sehr gefährlicher Surge-Channel zu queren und so wurde der Zugang gesperrt. Die nächsten 2 km laufen sich sehr zügig mit vielen Boardwalks, wir kommen gut voran. Bei km 66 – mitten im Wald auf einer kleinen Lichtung mit vielleicht 5 m² - die größte freie Fläche, die wir auf dem letzen Teilstück gefunden haben – machen wir Lunch. Ich mache mir ein schnelles Fertigessen: Wasserkochen, Einrühren, Ziehenlassen und fertig ist eine leckere Mahlzeit – zumindest beim Wandern kommt es mir so vor. Das kanadische Menü sieht auch nicht viel anders aus, Macceroni mit Käsepulver in drei verschiedenen Rot- und Gelbtönen, ich glaube nicht, dass des echter Käse ist.
Es geht noch fast 2 km auf dem Trail weiter und plötzlich hören und sehen wir weit unter uns den Camper Creek fließen. Die 100 Stufen runter haben wir bald geschafft, leider ist der Bach so tief, dass wir die Schuhe ausziehen müssen. In Sandalen waten wir durch den Creek und kommen dann um 13.45 Uhr – nach 5 ¾ Stunden am heutigen Tagesziel an. Die 6 Kanadier sind schon hier, ansonsten ist noch nichts los an dieser schönen Bachmündung. Kaum haben wir das Zelt aufgebaut kommt schon der Vater von der Familiengruppe und bietet uns eine Tasse Rotwein aus einem 3-Liter-Beutel an. Ich gehe schnell noch auf eine „Dusche“ ins Wasser, es ist nicht zu kalt, da es hier recht flach ist und kann nebenbei sogar noch etwas Wäsche waschen. So lässt es sich leben, ich sitze im Badeanzug am Strand, keine Wolke am Himmel, die Sonne wärmt, ein Buch in der Hand und einen leckeren Rotwein dazu.
Auf dieser Seite des Bachs gibt es kein Treibholz, so waten wir dann mit Plastiktüten und leeren Rucksäcken rüber zu einer vorgelagerten Sandbank, um uns Brennholz fürs obligatorische Lagerfeuer zu holen. Die Klamotten sind am Strand ausgebreitet und schon wieder getrocknet, wir sitzen am Lagerfeuer, essen Spaghetti und haben die nächste Tasse Rotwein in der Hand. Die Sonne verschwindet hinter den Bäumen, die Sandbank vor uns jedoch gleißt noch im Licht – und etliche Kilometer weiter auf der anderen Seite der Juan-de-Fuca-Strait sehen wir die schneebedeckten Gipfel der Olympic Mountains drüben im Bundesstaat Washington.
Mein Zelt bei Camper Creek
Drei deutsche Jungs kommen an, sie trafen einen Ranger, der einen Puma nur kurze Zeit vor Ihnen an der Stelle am Trail gesehen hat. Dann treffen noch Ines und Ute aus Wolfsburg mit Jim, einem Kanadier aus Vancouver ein und der schmale Platz am Bachufer ist an diesem Tag voll belegt. Auch heute führt mich mein letzter Weg zum Footlocker - einem Edelstahlkasten mit stabilem Verschluss, in dem die Lebensmittel bärensicher aufbewahrt werden, und dann zum Outhouse, dem Plumpsklo mit Bio-Kompostierung und anschließend liege ich bereits um 20.30 Uhr im Zelt.
16.06.2003:
Um 6.00 Uhr bin ich wieder
wach, es ist wolkenlos und etwas kühl. Morgens benötige ich immer eine Mütze und
die Jacke. Die ganze Nacht hörte ich ein Rieseln über mir, nun erkundige ich
erst mal den Steilhang und stelle fest, dass über die Felsen hinter meinem Zelt
ein kleiner, aber breiter Wasserfall wie ein Vorhang in den Bach fällt.
Um 7.00 Uhr sitze ich bei einem Cappuccino auf dem Baumstamm, die 6 Kanadier sind bereits abmarschbereit, meine Freunde schlafen noch fest. Ich beschließe nach meinem Müsli alles zusammen zu packen und alleine loszulaufen. Müsli mit warmen Wasser angerührt ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig, aber ich habe keine Lust zu warten bis das Wasser wieder komplett kalt ist. Mir ist die Pumperei mit dem Wasserfilter zu umständlich und so koche ich mir das Wasser immer ab. Abends koche ich 2 Liter Wasser vor und fülle diese für den nächsten Tag in meinen Trinkbeutel. Vor 5 Jahren waren wir ja besonders vorsichtig, wir haben sogar das Kochwasser vorher gefiltert, ganz schön crazy.
8.15 Uhr – ich starte ohne den Regenüberzug am Rucksack. Die anderen Wanderer sind entweder schon weg oder schlafen noch, so ist es ganz still, als ich das erste Leitersystem mit ca. 30 Metern Höhe erklimme. Auf dem ersten Km geht es insgesamt ca. 100 Hm hoch, aber der Weg ist trotzdem sehr schlammig. Weiter geht es auf einem flachen Stück mit vielen Wurzeln und Matschlöchern am Weg - das hast Du nicht gesehen. Meine Wanderstöcke sind sehr praktisch zum Ausloten der Tiefe in den Schlammkulen, aber auch zum Abstützen vor den Wurzeln und zum Entlasten der Kniegelenke, wenn ich springen muss machen sie Sinn – nur auf den Leitern haben sie große Nachteile. Wenn ich die Stöcke nur in den Handschlaufen baumeln lasse, hängen sie mir immer zwischen den Füßen und beim festen Greifen komm ich nicht richtig an die Leitersprossen, aber ich bin zu faul die Stöcke jedes Mal am Rucksack zu befestigen.
Der Trail
Der Weg geht durch den dichten Regenwald, aber er ist trotzdem abwechslungsreich, einmal muss ich in 5 Meter Höhe über eine Senke auf einem 20 Mtr. langen Baumstamm balancieren, zum Glück ist der Oberseite etwas abgeflacht und trocken. Nach knapp 2 Stunden habe ich bereits ungefähr 4 km geschafft und bin am Sandstone Creek. Bisher hatte ich fast nur Schlammlöcher, groß genug für eine ganze Schweinestall-Besatzung, Wurzeln und alte morsche Boardwalk, diese waren jedoch trocken und deshalb zum Glück gut zu laufen.
Nun geht es wieder 90 Stufen runter zum Bach, der Sandstone Creek hat ein wunderschönes, farbig ausgewaschenes Bachbett. Ich sitze auf der Brücke für eine kleine Pause. Wasser trinken, Powerbar essen und flott geht es weiter. Sehr bald bin ich am Culite Creek und hier geht es schon besser zur Sache: 200 Stufen runter, nachher 120 Stufen wieder hoch. Das Cablecar läuft mir zu schwer und so wate ich lieber durch den Bach – es geht gerade so, dass mir kein Wasser in die Schuhe läuft.
Noch eine kleine Verschnaufpause und schon geht es weiter auf dem Trail. Es geht durch „The Bog“ – ein ehemaliges Waldbrandgebiet. Die Boardwalks sind angenehm zu gehen, die Sonne scheint sehr stark und es sind nur niedrige Bäume oder Gestrüpp zum Schutz davor da. In der warmen Gegend blühen am Wegesrand viele kleine Blumen, es richt nach Pflanzen und ich schaffe das Stück von 500 Metern in 5 Minuten – dann wieder rein in den Urwald und die Matschlöcher, für den nächsten halben Km brauche ich dann schon gleich wieder 25 Minuten. Und dann bin ich am Logan Creek, 80 Stufen runter, über die tolle sehr lange Hängebrücke rüber und dann wieder 80 Stufen hoch.
Bordwalks in "The Bog"
Fix und fertig komme ich oben wieder an. Es ist jetzt 12.40 Uhr und ich sehe hier die Tafel für km 56, jetzt sind es also nur noch 3 km für den heutigen Tag. Als nächstes kommt der Adrenaline Creek – da hat es keine Leitern. In diesem Teilstück des Weges treffe ich heute zum erstenmal Leute, die mir entgegen kommen. Es ist meist so, dass man bis Mittags grundsätzlich alleine unterwegs ist, dann ein paar Wanderer von der anderen Seite und dann ist schon wieder Einsamkeit im Wald. Abwechselnd auf schönen Boardwalks und durch Matsch komme ich zu einem Leitersystem, 80 Stufen runter und ich stehe am Bachbett des Walbran Creeks. Es ist 14.00 Uhr, 5 ¾ Stunden für 9 km – durch die vielen Leitern ging es wieder ganz schön langsam. Hier sind bereits die kanadische Familie und eine einzelne Lady in meinem Alter.
Sonne, Wind, Wellen – im Hintergrund die schneebedeckten Olympic Mountains, so jetzt esse ich erst mal zu Mittag, dann wird gebadet, Zelt aufbauen, alle Klamotten und mich waschen und dann sitze ich im Badeanzug in einem „Liegestuhl“ aus Treibholz und lese in meinem Buch. Gegen 17.30 beginne ich mit dem Abendessen, ich backe Brot auf heißen Steinen, Südtiroler Schinken und Parmesan dazu – es macht etwas Durst. Ich filtere das Wasser nicht mehr, sondern koche nur noch ab – die Gaskartusche ist noch ausreichend voll und so kann ich mir das erlauben.
Jetzt kommen auch Ivona und Haemish, die deutschen Jungs und noch ein paar weitere Wanderer an. Wir gucken Walen zu, die nicht weit vom Ufer entfernt schwimmen. Sehen einen Adler, der mit einem Fisch in den Krallen über uns wegfliegt, fotografieren und quatschen - ruckzuck ist es 21.0 0Uhr und ich geh ins Bett.
Am Walbran Creek
17.06.2003:
6.30 Uhr aufstehen und zum
Outhouse, die Tasche mit dem Essen aus dem Footlocker holen und dann Kaffee
kochen – es ist jeden Tag das gleiche Ritual. Heute ist für mich die schönste
Etappe der ganzen Strecke und deshalb ist schnell alles zusammen gepackt und um
8.15 Uhr wate ich mit Ivona und Haemish durch den Bach, Schuhe anziehen und bald
schwenken wir nach links Richtung Meer auf das Schelf. Wir haben wieder Ebbe und
so ist es uns möglich sehr weit rauszulaufen. Wir spielen mit Krebsen, suchen
nach bunten Annemonen in den Tidepools, fotografieren viel und sehen auf den
Bäumen an der Küste viele Weißkopf-Seeadler. Vor 5 Jahren waren es nicht so
viele, ich vermute, dass die Population zugenommen hat.
Auf dem Schelf
An der vorgelagerten Insel bei Bonilla Point laufen wir an der Meeresseite außen rum und sehen bereits in der Ferne den Leuchtturm von Carmanah Point weiß in der Sonne leuchten. Der Weg zieht sich dahin, wir müssen kurz mal wieder über Felsen turnen und irgendwann sind wir um die Ecke, um weit vor uns – vielleicht 3 km entfernt, die Plastikplanen von Moniques Hütte zu sehen.
Ab hier haben wir wieder losen Sand, der sehr anstrengend zu gehen ist. Oft weichen wir auf das Schelf aus, es ist hier glitschiger auf den Steinen, viele Stellen sind mit Muscheln bedeckt. Dicht an dicht wachsen sie dachziegelartig auf den Felsen. Leider dürfen wir uns nicht trauen, ein paar Muscheln fürs Essen zu ernten. Denn im Sommer scheint viel zu lange die Sonne auf die Muschelbänke und so können die Muschel ein Gift entwickeln, das zu einer sehr starken Fischvergiftung führt.
Muscheln
Wir müssen noch den Creek queren, Ivona zieht die Schuhe aus und geht barfuss durch, Haemisch und ich versuchen weiter an der Mündung über die größeren Steine zu balancieren. Meine Stöcke sind mir eine große Hilfe um das Gleichgewicht zu halten, aber wir brauchen trotzdem lange - bis wir wieder festen Sand unter den Füssen haben, hat Ivona bereits die Strümpfe und Schuhe wieder angezogen. Auf der Strand-Autobahn laufen wir mit großen Schritten die letzten 2 km zum Hamburger-Stand und fallen dort um 12.10 Uhr in die Plastik-Gartenstühle, das waren nun 9 km für die erste Etappe dieses Tages.
Viel ist los und so müssen wir etwas warten bis wir unseren Riesen-Cheeseburger mit Chips genießen können, ein Cola und ein Apfel dazu – macht zusammen 13,50 Dollar. Monique nimmt keine PST und GST, wie die kanadische Mwst heißt – nur kanadische Staatsbeamte, die sie darauf hinweisen müssen bei ihr Steuern zahlen, grinst sie. Dann ist sie nicht mehr zu halten und erzählt uns Geschichten und Episoden aus ihrem Leben hier am Strand. Es scheint sich zu lohnen, der Sohn baut neben der Hütte am Waldrand ein Holzhaus für seine Familie.
Ganz plötzlich ziehen Nebel auf, die Schwaden ziehen am Waldrand entlang und plötzlich ist die Sonne weg. Es fröstelt ein wenig – und genauso schnell wie sie gekommen sind, ziehen die Nebel wieder aus der Bucht, ich hatte gerade überlegt eine Jacke anzuziehen und schon ist es wieder warm. Wir unterhalten uns mit den vielen Kanadiern hier, es ist sehr praktisch mit Ivona und Haemish, die beiden sind sehr gesprächig und so erfahre auch ich auch viel über die Leute und kann mich in Englisch unterhalten.
Als ich den Strand so entlang gucke, kommt mir eine bekannte Gestalt entgegen – es ist Peter, zurück aus Seattle hat er sich etwas beeilt und ist nun hier mitten auf dem West Coast Trail. Nachdem wir uns noch ein bisschen von den letzten Tagen erzählt haben, geht es gegen 14.30 Uhr wieder los. Schwer trage ich an meinem Mittagessen, gleich zu Beginn geht es erst mal nach oben zum Felsplateau mit dem Leuchtturm.
Nachdem wir uns etwas umgesehen haben geht es wieder auf den Trail mit viel Gestrüpp. Bald wechseln wir zurück auf den Strand und laufen auf festen Sand Richtung Cribbs Creek. Unterwegs treffen wir Justin, die Tochter des Leuchtturm-Wärters, die die Semesterferien hier verbringt. Schon wieder quatschen wir eine halbe Stunde, rund um uns ist Nebel, es ist sehr geheimnisvoll. Justin erklärt uns, wie diese Wetterlage entsteht, zeigt uns Fischotter- und Pumaspuren und dann geht es weiter.
Um 16.00 Uhr laufen wir im Nebel und trotzdem mit sonderbar gleißendem Licht am Campground beim Cribbs Creek ein, das waren heute 12 Stunden in sehr vielen Stunden. Wir treffen hier wieder auf Peter und viele andere nette Leute von Moniques Bude. Der Nebel wird weniger und kommt genauso schnell wieder zurück mit einem ganz feinen Sprühregen. Es wird etwas ungemütlich, jedoch ist mein Buch heute so spannend, dass ich noch um 21.00 Uhr am Lagerfeuer sitze.
Blick aus dem Lüfter meines Zeltes
Hier gibt es keinen Footlocker und so müssen wir uns nun einen festen, hoch gewachsenen Ast suchen, an den wir unseren Beutel mit dem Essen hängen. Es ist gar nicht so einfach das Seil in ca. 5 Meter Höhe über eine Astgabel zu werfen, um dann den Sack in sichere Höhe hochzuziehen. Ich lese noch bis 22.00 Uhr im Zelt, bis ich mein Buch durch habe.
18.06.2003:
Heute wache ich erst gegen
7.00 Uhr auf – alles ist nass draußen, Wolken – aber kein Nebel. Ich höre erste
Geräusche der anderen Leute, aber ich will noch nicht raus. Über die Weite des
Strandes verteilt stehen ca. 15 Zelte, überall beginnt geschäftiges Treiben.
Die Bewölkung löst sich, aber es ist sehr windig als wir gegen 8.30 Uhr in Richtung Nitinat starten. Wir laufen gleich aufs Shelf oder am Strand entlang. Es sind sehr beeindruckende Formationen in Gestein des Meeresgrundes zu sehen. „The Cribs“ deutet dies auch im Namen und meint die schuppigen Schichten des Shelfs. Bei km 38 ist ein breiter Surge Channel, der bis zur Steilküste reicht und deshalb unüberwindbar ist. Eine Leiter führt uns hoch in den Wald und nach 50 Metern geht wieder eine runter zum Strand. Ivona und Hamish nehmen wieder den Weg am Wasser, mir ist es zu windig und ich beschließe den nächsten Kilometer auf dem Innertrail zu bleiben. Wir wollen uns dann am Darebeach wieder treffen.
Blick runter auf's Schelf (Ivon und Haemish)
Ein wunderschöner breiter Sandstrand lockt uns immer weiter bis zum Mündungsbereich des Cheewhat Rivers. Leider verpassen wir dadurch den letzten Beach-Access zurück auf den Haupttrail im Wald. Wir stehen am Ufer, sehen 50 Meter weiter rechts die schöne Hängebrücke – aber dazwischen kein Weg, das Gestrüpp und der Urwald reichen bis in den Fluss. Kurz entschlossen entern wir den Regenwald – ist ja nur ein kurzes Stück bis zur Brücke.
Es ist viel schwieriger als erwartet, wir müssen über moosbedeckte Baumriesen in Brusthöhe, zu tief um mit Rucksack unten durchzukommen – zu hoch zum drüber klettern. Ins nasse Moos greifen, ein Bein drüber schwingen und auf die andere Seite rollen lassen – dabei wieder in die Dornen fallen und über Äste stolpern. Wir sehen keinen Weg und kein Durchkommen. Außerdem bemerken wir, dass wir zu weit nach rechts kommen, bald schlagen wir uns vermutlich parallel zum Weg durch den Regenwald. Also wieder einen Haken nach links – und endlich nach vielleicht 20 Minuten haben wir die kleine Abkürzung von 50 Metern beendet. Wir stehen gegen 11.00 Uhr vor der Brücke am Strand, waschen uns erst mal den Dreck aus dem Gesicht und von Händen und Beinen. Der Cheewhat hat kein Trinkwasser, aufgrund des Tidal-Einflusses ist das Wasser ungenießbar, die Einheimischen nennen ihn deshalb auch Urine Creek.
Ich bemerke ein wildes Graffiti von Dornenspuren an meinen Beinen. Nachdem wir dann an der kleinen Quelle hinter dem Fluss unsere Flaschen gefüllt und erst mal die trockene Kehle gewässert haben, geht es wieder weiter in den Wald. Irgendwie bin ich müde, ich lasse die anderen vorlaufen und will es etwas ruhiger angehen.
Es geht durch ein Indianerreservat, ich bemerke es jedoch nur an den Warntafeln am Weg, auf denen um Respekt vor dem Privateigentum gebeten wird. Laut Karte sind hier unten am Strand ca. 10 Häuser. Endlich beginnen die Boardwalks, monoton laufe ich dahin, zähle zum Spaß meine Schritte auf den teilweise komplett neu angelegten Bretterwegen – ich bin so in Fahrt, dass ich dann sogar Ivona und Haemish wieder überhole. Die Bretter sind aber auch nötig, unter dem Bohlen befinden sich oft moorige Kuhlen und kleine Seen. Es wachsen hier viele Blumen und Farne im Wald. Und endlich nach fast 2 km auf den Boardwalks stehe ich plötzlich am Anleger der Fähre über die Meerenge.
Auf den Boardwalks
Es ist 12.30 Uhr, die Sonne scheint und einige Leute sitzen bereits am großen Tisch bei frisch gekochten Crabbs. Auch wir geben gleich unsere Bestellung auf, eine Riesenkrabbe und eine Dose Bier kosten 16 Dollar. Der junge Indianer legt seinen CD-Player weg und holt die Tiere aus einem Bottich, ruckzuck sind sie vor unseren Augen ausgenommen und landen im Kochtopf. Mit Nussknackern sitzen wir am Tisch und genießen das riesige Teil, so frisch und lecker hab ich das noch nie gegessen. Die Schalen werden einfach ins Wasser geworfen und unseren Pappteller schieben wir in einen Kanonenofen.
Nebenbei quatschen wir mal wieder mit allen Neuankömmlingen. Gegen 14.00 Uhr wollen die nächsten Gäste was Essen, der Indianer holt frische Crabbs aus den Reusen auf der anderen Seite der Meerenge, Ivona und ich dürfen mitfahren, wir machen eine nette Bootsfahrt und sehen dabei viele Adler in den Bäumen und beim Fischen. Die Sonne scheint und wir haben es gar nicht eilig. Irgendwann gegen 15.30 Uhr brechen wir dann alle in großer Runde auf. Schnell sind wir auf der anderen Seite und es geht wieder ein Stück aufwärts in den Wald.
Crabbs
Auch hier bin ich nach der langen Pause wieder sehr langsam und schicke deshalb die anderen schon los. Das Tagesziel Tsusiat Falls liegt noch gut 6 km entfernt und ich will meinen eigenen Schritt finden. Von der Steilküste sehe ich, dass Ivona und Haemish unten am Strand laufen, sie wollen noch vor der Flut an der Engstelle bei Tsusiat Point vorbei. Ich bleibe auf der sicheren Seite und laufe oben im dichten Wald. Der Weg ist sehr schmal und zugewachsen, ich glaube hier war schon tagelang kein Mensch mehr, alle versuchen den Weg am Strand unter der Felsbrücke von Tsusiat Point hindurch. Manchmal bin ich mir sogar unsicher, ob ich noch auf dem Trail bin. Im Sand sehe ich Cougarspuren und Bärenscheiße vor meinen Füssen. Es geht mehrmals auf und ab, die 6 Km schlauchen mich sehr, aber aus der Erinnerung weiß ich noch, wie anstrengend der Strand mit sehr lockerem Kies auf dem letzen Kilometer zu gehen ist.
Endlich um 18.00 Uhr bin ich am Beach Access von Tsusiat Falls, es geht 70 Stufen auf den Leitern runter und zwischen sehr viel Treibholz und weichem Sand schleppe ich mich an einen schönen Zeltplatz. Die beiden Kanadier sind auch erst vor wenigen Minuten angekommen, sie mussten an der Felsbrücke rumklettern, da sie eigentlich schon zu spät dran waren.
Tsusiat Falls
Ich wasche mich wieder im Bach, unter den Wasserfall will ich nicht, er kommt viel stärker vom Felsen runter, als vor 5 Jahren. Außerdem hat sich der Lauf des Baches geändert und es treibt viel Holz im Wasser. Wir kochen und quatschen, trocknen die Schuhe am Lagerfeuer und teilen unsere Schokolade miteinander.
Schon wieder ein Wal ziemlich nah vor der Küste, es ist schnell zu bemerken, wenn plötzlich an die 20 Leute auf Meer rausgucken. Viele Zelte stehen an dieser langen Bucht, alles ist übersät mit riesigen Treibholzstücken und so fallen die vielen Leute gar nicht so auf. Ich schnitze noch einige Zeit an einem Stück Treibholz und beobachte den schönen Sonnenuntergang und um 22.30 Uhr geht’s ins Zelt.
Schuhe trocknen
19.06. 2003
Um 5.30 Uhr bin ich
hellwach, ich verklebe erst mal zwei kleine Blasen und gucke durch die
Ventilationsöffnung des Zeltes aufs Meer und die Wolken an. Ich habe Hunger, aber mein
Vorrat hängt draußen am Steilhang an einem Ast. Die Footlocker befinden sich an
diesem Campground fast 300 Meter entfernt auf der anderen Seite des Bachs. Als
ich dann um 7.00 Uhr doch aufstehe, stelle ich fest, dass Peter bereits
verschwunden ist, er wird heute bis zum Ziel weiterlaufen.
Ich lasse mir viel Zeit, packe alles ein, lege meine Tagesration – 2 Powerbar - bereit und geh noch mal zum Abspülen. Als ich zurückkomme, ist ein Riegel verschwunden – bestimmt waren es die Raben. Peter erzählte gestern, dass ihm die Raben – vor seinen Augen – einen Beutel Müsli geklaut haben. Als ich das Zelt abbaue finde ich den Riegel dort liegen, verziert mit vielen Schnabelbissen, war dem Übeltäter wohl zu unhandlich.
Tsusiat Falls
Ivona und Haemish sind immer noch nicht auf, die saßen gestern Abend noch lange mit Felix und David bei einem oder zwei Schlückchen Rum am Lagerfeuer. Es ist 9.30 Uhr und ich schleppe mich die Leitern wieder hoch zum Trail im Wald. Hier ist es angenehm zu gehen, es ist sehr ruhig und ich komme schnell voran. Plötzlich um 10.15 Uhr bei km 23,5 höre ich ein Rascheln im Wald rechts von mir. Ich bleibe stehen und gucke in die Richtung – da sitzt ein Schwarzbär keine 5 Meter neben mir im Gebüsch. Der Kopf ist erhoben, ich sehe deutlich die großen, glänzenden, schwarzen Augen und die große Nase. Eine Sekunde stockt mir der Atem, ich überlege kurz, ich denke an Schreien, deutsch oder englisch kommt mir in den Sinn – und ich rufe laut einen Tarzan-Schrei „Ahuaa“ aus. Der Bär dreht sich weg und verschwindet schnell in die Gegenrichtung. Ich bin sonderbarerweise sehr gefasst und gehe genauso ruhig weiter.
Um 10.30 Uhr bin ich dann am breiten Klawana River, dieser Fluss ist nur mit dem CableCar zu überwinden. Schnell bin ich oben auf der Plattform, ziehe die Gondel zu mir ran, verstaue den Rucksack und mich – und los geht die lustige Fahrt bis weit über die Mitte des Flusses. Der Rest besteht wieder aus Ziehen und bald bin ich auf der anderen Plattform und halte mich fest, damit ich nicht zurückrolle.
Cable Car
Bald geht es wieder auf den Strand, ich laufe etwa einen Kilometer über das Shelf, am Tresle Creek liegt ein riesiger rostiger Anker auf dem Schelf. Für mich der Hinweis, dass es jetzt wieder zurück in den Wald geht. Der Trail führt immer knapp an der Steilküste ca. 20 Meter oberhalb des Meeres und es geht wunderbar schnell. Ich schaffe meist einen Kilometer in 15 Minuten und bin fast immer alleine unterwegs.
Bucht
Am Darling River geht es wieder aufs Shelf, hier existiert kein Weg im Wald. Es ist ein angenehmes Gehen und bald bin ich am Tagesziel, dem Michigan Creek. Es ist 14.30 Uhr und ich habe heute 13 km in 5 Stunden geschafft.
Die Sonne scheint nicht mehr, es ist klar und sehr windig. Die geschützten Ecken am Waldrand sind schon besetzt und so suche ich Schutz für mein Zelt hinter ein paar wenigen Stämmen Treibholz.
Ich koche in Ruhe und sitze mit zwei Jacken bekleidet am Strand, weil es so kühl ist. Langsam kommen alle Bekannten der letzten zwei Tage an und wir machen uns ein großes Lagerfeuer. Wir sitzen im Sand und beobachten Wale vor der Küste. Immer wieder ist eine Wasserfontäne oder eine Schwanzflosse zu sehen. Da schwimmt auch noch ein Seelöwe zum Strand, ich weiß gar nicht wo ich zuerst hingucken soll.
Wir sitzen noch länger zusammen, ein älteres Ehepaar hat Marshmellow für uns alle, wir teilen mal wieder unsere Schokolade und bleiben bis 22.00 Uhr zusammen.
Angeschwemmt aus Japan -- Michigan Creek am Abend
20.06.2003:
Heute ist der letzte Tag auf
dem Trail, es sind nur noch 12 km bis zur Pacheena Bay, dem Trailhead und heute
führt der Weg komplett durch den Wald. Um 8.00 Uhr laufe ich los.
Der Weg wird breiter aber auch hier gibt es viele Matschlöcher.
Wir gucken uns noch mal zusammen den Leuchtturm am Pachena Point an und dann läuft jeder in seinem eigenen Tempo Richtung Ziel. Es kommen kaum Wanderer entgegen und die einzige Orientierung sind die gelben Kilometer-Schilder am Wegrand. Der Trail geht immer wieder mal leicht auf und ab, ansonsten ist es ein einfacher Weg und so stehe ich um 11.10 Uhr plötzlich auf der Wiese mit dem Info-Center.
Am Trailhead
Der Rest der Truppe ist schon seit einigen Minuten hier. Als erstes telefoniere ich nach Haue, um zu wissen, dass alles in Ordnung ist. Bestens gelaunt sitzen wir dann alle zusammen, der Bus in Richtung Nanaimo geht erst um 13.00 Uhr. Ein Teil der Leute will heute gleich weiter, ich habe jedoch viel Zeit und werde jetzt 2 Nächte hier am dem Campground der Indianer verbringen. Ich stelle mein Zelt mit auf den Platz, den Ines und Ute aus Wolfsburg bereits mit Jim aus Vancouver teilen. Schließlich zahlt man nicht nach der Anzahl der Leute oder Zelte, sondern pauschal pro Platz.
Erst mal eine heiße Dusche in dem modernen Gebäude auf dem Platz. 8 Minuten können ganz schön lange dauern, solange läuft das Wasser pro Dollar – und ich nutze es bis zur letzten Sekunde aus.
Die Sonne brennt vom Himmel und wir liegen alle am Strand geschützt hinter Treibholz und dösen, es ist gerade Ebbe, der Strand zieht sich mit fast 300 Metern Breite vor uns hin. Sobald eine Wolke die Sonne verdunkelt wird es gleich kühl, ansonsten ist es windig. Ich erfahre von ein paar Indianerinnen am Strand, dass morgen ein großes Fest stattfindet, es wird Sommeranfang und National Aborigines Day mit einem riesigen Salmon Barbecue gefeiert. Da ich noch einen Tag übrig habe, bis zu meiner Zimmerreservierung in Vancouver beschließe ich auf alle Fälle hier zu bleiben.
Abends sitzen wir an unserem Zelt, wir verkochen unsere Essensreste, die Gaskartuschen werden leer, Jim hat einen Sixpack Bier besorgt. Es ist sehr ruhig am Pazifik, dieser Platz ist schon fast ein Geheimtipp an der Westküste.
Am Strand von Pacheena Bay
21.06.2003
Bereits um 6.00 Uhr packen die Anderen zusammen, sie wollen zu fuß nach Bamfield laufen um dann gegen Mittag mit der „MV Lady Rose“, einen alten traditionellen Boot durch die Inletts nach Port Alberni zu fahren. Mit einer Einladung zum Lunch am Montagabend bei Jim in Vancouver verabschieden sich die Drei von mir.
Zum Frühstück gibt’s heute Mousse au Chocolat, ich hab nichts anderes mehr, ist aber lecker und macht satt. Um 8.30 Uhr laufe auch ich los in Richtung Bamfield. Es sind knapp 6 km auf staubiger Straße durch den Wald. Ich hoffe, dass mich jemand mitnimmt, nach ca. 2 km ist es soweit – ein Pickup mit 3 Indianern hält an und ich klettere auf die Ladefläche. Es ist sehr staubig – macht nichts, lieber schlecht gefahren als gut gelaufen.
Bamfield ist ein verschlafenes Nest, ein paar Sportfischer tuckern rum, das war’s schon. Das Wassertaxi hat noch den Anrufbeantworter an – und so geht’s wieder per Anhalter weiter, diesmal aufs Wasser. Ein nettes Paar in einer großen Sportjacht nimmt mich mit rüber nach West Bamfield. Dort laufe ich gemütlich über den Boardwalk, sozusagen die Hauptstrasse des Stadtteils, es dauert nicht lange und ich habe alles gesehen. Zurück geht’s mit dem Wassertaxi zum Bootsanleger, dort sitzen meine Bekannten und warten auf Ihr Boot.
Ich esse Fish and Chips im Cafe, mein Magen rebelliert, ich bin so fette und große Portionen nicht gewohnt. Mit dem WCT-Trail-Bus fahre ich zurück zum Trailhead, um mir noch eine Landkarte vom Trail zu kaufen. Dort stehen ein paar Wanderer abmarschbereit, irgendwie ist das bereits ganz weit weg für mich. Ich habe den Trail beendet und er scheint schon nicht mehr meine Welt zu sein. Heute muss ich für mich alleine für den Zeltplatz zahlen, immerhin 18 Dollar pro Platz – kann man nicht machen.
Lachs BBQ
Dafür beginnt bald das Fest bei den Indianern, es wurde ein breiter Graben in den Sand gezogen, dort stecken auf Zederstangen mit kleinen Stäben auseinander gehalten die Fische über dem offenen Feuer und garen. Insgesamt sind es wohl ca. 60 Fische, die erst am Tag vorher gefischt wurden.
Es sind ungefähr 150 Leute anwesend, Indianer, ein paar Leute aus der Stadt, einige Camper wie ich und Vertreter des Indian Goverments. Bei einem Büffet mit Salaten, Brot, Orangensaft und den leckeren Fischen können sich alle bedienen. Ungezwungen sitzen die Leute am Strand. Die Männer trommeln, Indianerfrauen tanzen dazu – es ist eine sehr schöne Veranstaltung. Der Lachs ist so lecker, ich esse viel zu viel, dann gibt es auch noch zuckersüße Torten und Desserts – müde liege ich nachher am Strand und schlafe eine Runde. Abends sitze ich allein am Lagerfeuer am Strand und gehe gegen 21.30 bei Einbruch der Dunkelheit ins Zelt.
22.06.2003:
Aufstehen, zusammenpacken –
immer das gleiche Spiel und gegen 8.15 Uhr laufe ich bereits auf der staubigen
Straße Richtung Ort. Ich habe noch mehr Glück als gestern, bereits nach einem
Kilometer nimmt mich ein Angler im Auto mit nach Bamfield. Ich frühstücke
fürstlich mit Ham and Eggs, entdecke dann die Waschmaschine im Motel und während
ich auf der Wiese in der Sonne liege, erledigt sich waschen und trocknen meiner
Klamotten von selbst. Frisch bekleidet warte ich auf meinen Bus in Richtung
Nanaimo. Die Busfahrerin hat Mittagspause und erzählt mir von Ihrer Wanderung
auf dem West Coast Trail vor fast 25 Jahren, alleine mit Hund. Sie hatte 10
Pfund Hundefutter dabei, etwas Reis und Nudel und eine Angel. Leider hatte sie
kein Glück mit den Fischen, außer den Muscheln auf dem Shelf und ein paar Pilzen
war da nichts – und so kam sie sehr hungrig an ihr Ziel.
13.00 Uhr Abfahrt, 80 km Schüttelfahrt auf der Gravel Road, die einzige Abwechslung ist ein Schwarzbär am Straßenrand und ein paar riesige Holztransporter. Die kahlen Berghänge – „abgeerntet“ sagt die Holzindustrie zur Verharmlosung, sehen brutal aus. Nach 90 Minuten sind wir endlich in Port Alberni, nach einer kurzen Pause geht es weiter und perfekt im Timing komme ich um 16.40 Uhr in Nanaimo an die Fähre zur Horseshoe Bay in Vancouver. Bei der Ankunft dort stehen bereits Busse bereit, um die vielen Menschen in die Stadt zu fahren. Einmal umsteigen in der Innenstadt und gegen 20.15 Uhr bin ich bereits an der Uni, wo ich mir für 3 Nächte ein Einzelzimmer reserviert hatte. Das Gelände ist riesig und so muss ich mit schwerem Gepäck noch fast 20 Minuten zum Hostel laufen.
23.06.2003:
Frühstück im Mensa-Bereich,
eine Riesenauswahl an allen möglichen Fastfood-Anbietern, dann checke ich
schnell meine E-Mails an den kostenlosen Internet-PC’s der Uni und schon geht es
wieder mit dem Bus los.
Ich will heute zum Fabrikverkauf von Arcteryx, dem kanadischen Nobel-Outdoor-Hersteller. Als ich vor den heiligen Hallen stehe, kann ich es nicht glauben: diese Woche geschlossen wegen Vorbereitung eines großen Sonderverkaufes ab Samstag. Das darf nicht wahr sein – 6 Tage zu früh dran.
Weiter geht’s mit der Skytrain in die Innenstadt, in Gastown erschrecken mich Horden von Touristen, alles warten auf das Tüten der Gasuhr um 10.00 Uhr – gleich im Anschluss gehe ich weiter durch die Stadt am Canadaplace vorbei zum Stanley Park, ein Trolley Bus fährt kostenlos durch den Park, bringt mich zu allen Sehenswürdigkeiten. Dann geht’s nach Granville Island und zum Outdoor-Himmel dem „MEC“, oder Mountain Equipment Coop, dem größten Anbieter in Vancouver. Tolle Auswahl und um einiges günstiger als zuhause, ich muss vielen Versuchungen widerstehen.
Es ist bereits später Nachmittag, ich fahre mit dem Bus zurück ins Universitäts-Viertel, dort wohnt Jim, der mich um 18.00 Uhr mit seiner japanischen Frau, sowie Ute und Ines erwartet. Bei einem netten Abendessen sitzen wir zusammen, unterhalten uns gut und betrachten uns von der Terrasse aus den Blick in Richtung Bucht, Innenstadt und dahinter die Coast Mountains – schöne Gegend hier.
24.06.2003
Morgens Essen und E-Mails
checken in der Uni, dann fahre ich mit dem Bus zur Robson-Street. Dort treffe
ich Kai und Andrea wieder, mit denen ich am Trasher Cove am Lagerfeuer saß.
Schnell ein bisschen einkaufen, T-Shirts für zuhause usw. einen Frappuccino bei
Starbucks und um 12.00 Uhr bin ich mit Ivona und Haemish bei Vallhalla
verabredet. Wir essen zusammen beim Griechen und gucken bereits die Bilder vom
West Coast Trail an, dann fahren wir eine kleine Sightseeing Tour durch die
Stadt und nach Nord Vancouver, wo die beiden wohnen.
Mit dem Bus fahre ich zurück in die Stadt zur Waterfront, im IMAX gucke ich mir den Film über Alaska an und dann geht es mit Blasen an den Füssen zurück zur Uni. Das laufen in der Stadt ist anstrengender als in der Wildnis.
25.06.2003
Aufstehen, zusammenpacken,
ich habe noch Zeit und esse wieder gut in der Uni. Dann hänge ich mich noch mal
ins Internet um meine E-Mails zu checken.
Ich fahre mit dem Bus, mit zweimaligem Umsteigen zum Airport. Einchecken, Frappucino bei Starbucks, mit Andrea und Kai quatschen, die drei deutschen Jungs vom Trail sind auch da. Und ruckzuck geht’s los über den Atlantik.
Das Essen im Flieger schmeckt heute lecker, ich habe viel Platz, da neben mir zwei kleine Kinder sitzen und bald lande ich am nächsten Vormittag in Frankfurt. Zwei Stunden im Flughafen rumhängen und dann Weiterflug nach Nürnberg. Mit U-Bahn und Zug geht es nach Weißenburg, wo mich mein Mann gegen 15.00 Uhr nach einem langen Tag abholt.